Krankheitsbild

Arten und Verlauf von Depressionen

Wie andere Krankheiten (z.B. Herzkrankheiten) kommen auch Depressionen in ganz unterschiedlichen Arten und Schweregraden vor. Während man früher zwischen 'endogenen' (= von innen kommenden, vererbten) und 'psychogenen' (= erworbenen) Formen unterschied, gehen die heutigen Bezeichnungen beschreibend vor, ohne sich jeweils auf eine einzelne Ursache festzulegen. Die hier beschriebenen Formen variieren von Mensch zu Mensch bezüglich Schweregrad und Verlauf.


Depressive Episode (Major Depression)

Depressive Episoden (Major Depressions) können einmalig oder wiederholt auftreten. Sie sind bei weitem die häufigste Form depressiven Leidens. Je nach Anzahl Symptome und Beeinträchtigung bei der Bewältigung des Alltages werden leichte bis schwere Zustände unterschieden. Eine einzelne depressive Episode dauert unbehandelt sehr unterschiedlich lange. Im Mittel jedoch ca. vier Monate, die Mehrzahl der Betroffenen ist danach wieder vollständig beschwerdefrei. Die erste depressive Episode beginnt gewöhnlich Mitte zwanzig, kann aber in jedem Alter auftreten und folgt häufig einer schweren Belastung.

In seltenen Fällen treten die depressiven Episoden nur in den Herbst- und Wintermonaten auf. Nach spontanem Verschwinden der Symptome im Frühling folgt in der Regel eine unbeschwerte Sommerzeit. Oftmals sind diese saisonal auftretenden Depressionen geprägt von vermehrtem Schlafbedürfnis, Heisshunger und Gewichtszunahme. Diese Depressionsform spricht in der Regel gut auf eine Lichttherapie an.


Depressive Persönlichkeit (Dysthymie)

Hierbei handelt es sich um eine leichtere, aber lang anhaltende Depressionsform, die meist schon in der Jugend auftritt. Man spricht deshalb von einer depressiven Neurose oder depressiven Persönlichkeit. Die Beschwerden sind hier so sehr Teil des Alltagserlebens, dass Betroffene ihr Leiden oftmals nicht als Depression erkennen und angeben, es sei 'schon immer' so gewesen. Gelegentlich erleben depressive Persönlichkeiten zusätzlich auch eine depressive Episode.

Aus der Website www.depression.unizh.ch, Klinische Forschung der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, Sektor Ost und zentrale Spezialangebote


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