Behandlungsformen

Medikamente

Rita S., Betroffene

Gedicht

Sie sagen:
Nimm sie; es nimmt die Angst!
Doch die Angst schlägt Purzelbäume
ob meiner eigenen Unfähigkeit,
mit dem Leben umzugehen.

Sie sagen:
Nimm sie; es beruhigt den Selbsthass!
Doch der Hass freut sich hämisch grinsend
über die Unterstützung und wütet
wie eine losgelassenen Bestie in mir.

Sie sagen:
Nimm es; es nimmt deine Gefühle der Unzulänglichkeit!
Doch die Unzulänglichkeit ist da, real,
lässt meine Selbstachtung eskalieren,
und ich kotze über mich selbst.

Sie sagen:
Nimm es; es nimmt deine Bedrohungsgefühle!
Aber es nimmt mir alle Gefühle,
nimmt mich mir selbst,
und die Bedrohung steigt ins Unermessliche.

Sie sagen:
Nimm es; es holt dich aus deiner Isolation!
Doch die Isolation breitet sich aus
wie eine Riesenwüste aus Angst
vor dem Leben, vor meinem Selbsthass,
aus Selbstverachtung über meine Unzulänglichkeit
und aus gefühlloser Leere.

Eine totale Enttäuschung und Frustration
über mich selbst
schreit die Verzweiflung in meine Seele,
und Resignation und Hoffnungslosigkeit
hämmern mich in den Tod, ins Nichts,
ins Niemandsland. -
Nicht-Existenz!


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